31.01.-01.02.2015
Unsere erste Untersuchung 2015 führte uns in den Kyffhäuserkreis nach Thüringen. Die Wasserburg Heldrungen, die bereits 1126 zum ersten mal urkundlich erwähnt wurde, ist eine Festung mit zwei Wassergräben, vier vaubanschen Bastionen und fünf Rondellen. Sie liegt am Südrand der goldenen Aue, südöstlich von Bad Frankenhausen. Um 1400 kam die Burg in den Besitz der Grafen von Hohenstein. Diese mussten die Festung, aber bereits 1476, wegen der hohen Verschuldung an den Grafen Ernst II, von Mansfeld veräußern. Im Bauernkrieg spielte die Burg ebenfalls eine wichtige Rolle als Rückzugort des regionalen Adels. Nach der Schlacht bei Frankenhausen wurde der Bauernführer Thomas Müntzer 1525 in der Burg bis zu seiner Hinrichtung gefangen gehalten und gefoltert. Im dreißigjährigen Krieg kam es am 23.Oktober 1632 zur Eroberung der Festung durch Wallensteins Truppen unter General Merode. Alle125 Festungsinsassen, die sich in einen der großen Kellergewölbe zurückgezogen hatten wurden nach der Eroberung ermordet. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Anlage dann von einigen Familien bewohnt. Heute wird ein Großteil der Burg als Jugendherberge mit Cafe und Seminarräumen genutzt.
Am 31.01.2015 kamen wir nach 5 ½ stündiger Fahrt an dem imposanten Schloss an. Nach dem wir unsere Gemächer bezogen hatten, wurden wir von Herrn Jörg Urban ( Historiker ) durch die Anlage geführt um uns ein genaueres Bild der gesamten Burg zu machen. Schon während dieser sehr interessanten und ausführlichen Führung wurde uns bereits klar, auf was wir unser Hauptaugenmerk richten wollten. Die zahlreichen Kellergewölbe, die Verbindungsgänge, den ehemaligen Stall, das Lager sowie den Müntzerturm wollten wir im Anschluss untersuchen. Da wir bei dieser Untersuchung einige neue technische Hilfsmittel testen wollten, ging der Aufbau und die Justierung der Nightshotcams recht langsam von statten. Im Test waren zum ersten Mal: Die Thermal-Cam, der Ovilus M, der Talker II, das neue Temperaturmessgerät und zusätzlich noch ein visuelles Spracherkennungsprogramm (Tablet). Das Infrarotüberwachungssystem mit den 4 Nightshotcams wurde im größten der unterirdischen Kellergewölbe platziert, eine weitere Nightshotcam im Eingangsbereich, sowie eine Cam in einem der kleineren Kellergewölbe. Die Infrarotcam im Eingangsbereich wurde so ausgerichtet, dass sie den dahinter liegenden Gang, sowie den Movetest im Bild hatte. Nachdem alles positioniert, ausgerichtet und aufnahmebereit war starteten wir im ersten Kellergewölbe mit den Grundmessdaten. Des weiteren wurden Messungen durchgeführt, die uns anzeigten in welchem Radius, zB. von der Thermalcam, wir mit dem K2 oder dem Gaussmaster arbeiten konnten. Dieser Radius wurde danach präzise eingehalten um Fehlinterpretationen durch plötzliche EMF-Ausschläge ausschließen zu können.
Auf dem Weg zum ehemaligen Stall, den wir durch einen unterirdischen Zugang betreten wollten, gab der Talker II plötzlich einige Wortfetzen von sich. Micha dokumentierte einen K2 Ausschlag von 4mG und Peps klagte über heftiges Kribbeln am ganzen Körper. Dann war das ganze auch schon wieder vorbei und wir verließen das Kellergewölbe in Richtung ehemaligem Stall. Die EVP-Auswertungen ergaben keinerlei verwertbare Aufzeichnungen.
Sit In 21.58 Uhr bis 22.01 Uhr im ehemaligen Stall. Nachdem wir uns alle in dem riesigen Raum positioniert hatten begannen wir mit dem ersten Sit In. Mehre Stimmen im Außenbereich, Geräusche aus dem Zugang des Kellergewölbes, sowie das klagen über Übelkeit von Peps wurden hier dokumentiert. Weiterhin gab es aber keinerlei Ausschläge unserer Messgeräte, keine Temperaturschwankungen und keinerlei persönliche Empfindungen die auf paranormale Anomalien schließen konnten. Also gingen wir direkt in die Aktivbefragung über. 22.01 Uhr begannen wir mit dem obligatorischen Vorstellen der Teammitglieder und einiger Grundfragen nach Namen, Ort, Zeitpunkt usw. Bei konstant bleibenden 4.7° Celsius, gefühlt wesentlich kälter, beendeten wir gegen 22.07 Uhr die Aktivuntersuchung ohne verwertbare Messdaten und verließen den ehemaligen Stall um in das erste Obergeschoss dieses Gebäudes zu gelangen.
22.17 Uhr zeigte die Uhr an, als kurz vor dem Sit In im Lager (1.Obergeschoss) A. Digitalkamera ohne Vorwarnung ausstieg und sich nicht mehr einschalten ließ. Auch ein Akkuwechsel brachte die Kamera in diesem Moment nicht zum laufen. Ansonsten wurden keinerlei abweichende Messungen, bzw. Ausschläge des K2 oder des Gaussmasters, während des Sit In`s dokumentiert. Wir gingen dann gegen 22.21 Uhr in die nächste Aktivbefragung über. Doch bevor wir diese so richtig starten konnten unterbrach C. die Stille mit der Aussage: „Hinter Micha stand gerade eine Schattengestalt, an der Türe.“ Diese hatte Micha genau in diesem Moment auch bemerkt und sich instinktiv zur Türe gedreht, doch es war niemand zu sehen. C. und Micha diskutierten noch kurz über die Größe des gerade gesehenen und man einigte sich schnell auf eine mittelgroße, männliche Siluette. Danach ging es weiter mit der Aktivuntersuchung im 1.OG. Peps vernahm kurze Zeit später singende, kindliche Stimmen und einige Zeit später ging die gemessenen Temperatur auf Tal fahrt. Das Temperaturmessgerät das akustisch und visuell auf Temperaturabfälle, oder Anstiege von mehr als 3 Grad aufmerksam machte verzeichnete einen Temperaturabfall von 8,6°Celsius auf 5,3°Celsius. Die gemessene Temperatur vor Micha fiel in den nächsten Sekunden immer wieder enorm ab und wurde auch so dokumentiert. .C und Micha sprachen ihrerseits von starkem Kältegefühl als Peps bemerkte: „Bei Micha steht jemand !!“ C. klagte über extreme Kälte und als Peps den Anwesenden aufforderte das Tischtuch vor ihr doch zu bewegen, überkam C. zusätzlich ein Kribbeln am ganzen Körper. Die Aufnahmen der Thermalcam sollten dies alles stützen, doch die Auswertung des Videomaterials vor Ort ergab, dass nur eine Reflektion in der Glastüre als eventuelle Anomalie gesehen werden könnte. Doch auch diese konnte relativ schnell entkräftet werden. Die Wärmequelle war nämlich die Spiegelung von A.. Gegen Ende der Aktivbefragung um 22.32 Uhr dokumentierte C. das Gesehene und Empfundene als eine männliche Person, dem entgegen sprach Micha von mehreren Personen…….So beendeten wir diese Aktivuntersuchung und verließen das Nebengebäude um den nächsten Sit In im größten Kellergewölbe zu starten. In diesem sollten ja damals die ca. 125 Festungsinsassen ermordet worden sein.
Beginn des Sit In im größten Kellergewölbe um 22.41 Uhr. Bei konstanten 1,3°Celsius (gefühlt hier deutlich wärmer) war es C.die ein erneutes Kribbeln dokumentierte und Micha meinte aus dem Augenwinkel eine Schattengestalt gesehen zu haben. Weitere messbare, bzw. belegbare Anomalien wurden während dieses Sit In`s nicht aufgezeichnet. Also beendeten wir diesen um 22.45 Uhr und gingen wiederum direkt in die Aktivuntersuchung über.
Gleich zu Beginn der Aktivbefragung sprudelte der Talker II einfach los. Mehrere Versuche das zu hörende auch zu verstehen schlugen allerdings fehl. Als kurz darauf der Talker II plötzlich verstummte, dokumentierte Peps ein starkes Kribbeln und Micha sprach von einer Berührung, die er wahrgenommen hatte. Dies war der Augenblick in dem wir die neue Spiritbox zum ersten mal an diesem Abend einsetzten. Während der nun folgenden Fragestellungen des Teams kam es immer wieder zu verstärkten Temperaturschwankungen, die mit bis zu 3,5°Celsius dokumentiert wurden. Immer wieder bekamen wir Worte, Namen und einzelne Satzteile, durch die Spiritbox vermittelt. Leider konnten wir diese nicht zu einem ganzen Formen und hofften auf die Aufnahmen der Diktiergeräte. Auf die nun folgende Frage von Franz. „Habt Ihr Angst vor uns ?“ entlockten wir dem Talker II doch noch einen Namen „Peet“ oder so ähnlich, danach verstummte er wieder. Dieser Name wurde von uns allen verstanden und auch gleich dokumentiert. Kurz darauf machte Peps dann noch ein auffälliges Bild mit Ihrer Kamera.
Als Micha ebenfalls über ein Kribbeln sprach, dieses mal auf der rechten Seite, machte er Peps darauf aufmerksam das jemand neben ihr stand. Wir waren es nicht. Denn zu diesem Zeitpunkt standen wir alle verteilt in diesem riesigen Gewölbekeller. Sogar die Nightshotcams incl. Zusatzleuchten konnten uns teilweise nicht erfassen, so dunkel und riesengroß war dieser Raum. Als wir uns alle wieder in der Mitte des Gewölbes einfanden sah Micha wie etwas nach Peps trat, ohne Sie jedoch zu treffen. Auch dieses Phänomen konnte, weder durch die Videoaufnahmen, sowie Bild technisch festgehalten, bzw. gestützt werden. Als schlussendliche Aussage, dieser doch gegen Ende recht ruhigen Aktivuntersuchung, sprach Peps noch von einigen Personen die hier unterwegs seien. Diese wollten allerdings nur beobachten und nicht kommunizieren. Ende der Aktivuntersuchung um 23.06 Uhr.
Nachdem der Movetest ein weiteres mal überprüft wurde und alle Kamera Einstellungen nochmals nachjustiert worden waren, begaben wir uns nach einer kurzen Pause in eines der kleineren Kellergewölbe unter dem Haupthaus. Die einzige Dokumentation während des Sit In`s, der von 23.18 Uhr bis 23.23 Uhr dauerte, war der plötzliche Temperaturabfall von gemessenen 8,8°Celsius auf nunmehr 5,4°Celsius. 3,4°C in Unterschied in einem Bruchteil von Sekunden an der gleichen Stelle in diesem Raum. Danach war die Temperatur an dieser Stelle wieder auf dem voreingestellten Referenzwert. Hier darf noch festgehalten werden, dass in jedem Raum zu Beginn eine Kontrollmessung durchgeführt wurde und ein Referenzwert eingestellt wurde. Ansonsten wurden keinerlei Ausschläge unsere Messgeräte festgehalten.
ie folgende Aktivuntersuchung um 23.32Uhr begann gleich mit einem EMF Ausschlag von 2,5mG, auf die Frage von Micha ob es sich in diesem Bereich um ein Kind handeln könnte. Die durchgeführten Messungen aller Art blieben allerdings ohne Ergebnisse. Ein Orb wurde dann noch von Peps via Digitalkamera festgehalten. Micha dokumentierte konstante K2 Ausschläge an einer bestimmten Stelle im Raum. Dieses Phänomen konnte nicht bestätigt werden, da der Gaussmaster, sowie die beiden Cell-Sensoren keinerlei Reaktionen zeigten. Nur der K2 !! Eine angebliche Schattensichtung im vorderen Kellergewölbe, die durch Micha dokumentiert wurde, konnte ebenfalls während der Auswertung entkräftet werden. Dieser Schatten wurde von A. geworfen, der sich in diesem Moment im vorderen Bereich aufhielt und sogar von der Nightshotcam festgehalten werden konnte. Mit der Frage ob Er, oder Sie zu uns hereinschauen würden beendeten wir die Aktivbefragung um 23.31Uhr ohne weitere verwertbare Messungen.
Nach einer weiteren kurzen Aufwärmphase verteilten wir uns dann um 0.01 Uhr im Müntzerturm. Hier muss erwähnt werden dass der nun innen liegende Turm über 4 Geschosse mit einer freitragenden Treppe versehen wurde. Auch hier begann die Aktivuntersuchung mit einem kurzen K2 Ausschlag von 10mG. Als Peps und A. dann rege über das Sterbedatum des Thomas Müntzer diskutierten. Es stand der 25. sowie der 27.05. als Datum im Raum. Dokumentierte Micha einen weiteren K2 Ausschlag von, diesmal 15mG. Danach blieb wieder alles ruhig. Nach weiteren Fragestellungen und unzähligen Bildern, sowie zahlreichen Messungen stellten Micha und A. an einer sanierten Wand, im mittleren Bereich des Turms, einen durchgehenden EMF-Wert von 3mG fest. Dieser Wert konnte allerdings relativ schnell einer n eu verlegten Stromleitung zugewiesen werden. Mit der Abschlussfrage ob jemand bei uns stünde und sich bitte auf irgendeine Art und Weise bemerkbar machen könnte, beendeten wir völlig durchfroren die letzte Aktivuntersuchung um 0.10 Uhr.
Einige diskutable Ergebnisse konnten hier festgestellt, bzw. festgehalten werden. Die eine oder andere Situation konnten wir gleich vor Ort entkräften. Die paranormalen Phänomene die man uns während der Vorbegehung geschildert hatte, konnten allerdings nicht bestätigt werden. Die Equipmenterweiterungen erwiesen sich als sehr hilfreich und diskussionswürdig. Darum wird die Testphase auf die nächsten Untersuchungen ausgedehnt. Thermalcam, Talker II, Ovilus M sowie die weiteren technischen Helferlein werden also in Zukunft noch ausführlicher getestet.
Zum Abschluss bedanken wir uns recht herzlich bei Herrn Urban, für die hervorragende und ausführliche Führung, bzw., Herrn Straßberg, für die Möglichkeit die Wasserburg Heldrungen auf Paranormale Phänomene zu untersuchen.